jens freibauer

Ich unterrichte Kundaliniyoga am liebsten in Workshopformaten und gemeinsam mit anderen Lehrern. Das Prickeln und Surren hinter der Stirn nach dem Singen von Mantras, der wohlige Zustand nach einer langen Kriya mit Grenzerfahrung zur körperlichen Leistungsfähigkeit, das Gefühl der Vereinigung mit der Gruppe sind die Qualitäten, die ich im Kundaliniyoga suche. Zudem habe ich das anusara-inspired TM yoga teachertraining absolviert und lasse die Erkenntnisse, welche ich aus diesem Tool ziehe, auch in meinen Unterricht einfließen. Alles in allem ist das, was ich im Yoga finde, das Geschenk, welches ich in meinen Veranstaltungen an die Mitpraktizierenden weitergeben möchte.

Ich sang seit ich ein Kind bin mit einer Stimme, die auffiel. Das hat mir eine tiefe Verbindung zu mir und zur Welt gegeben, welche sich ausschließlich entsponn, wenn ich sang. Dieses Gefühl wollte ich immer wieder haben und so hegte ich schon als Kind den innigen Wunsch, meine Stimme beruflich einzusetzen. Über mühevolle Umwege näherte ich mich meinem Ziel an. Dieser Weg war mit Irrtümern gepflastert, geprägt von ständiger Auseinandersetzung mit inneren und äusseren Widerständen und Widrigkeiten. Ein Studium der Musik, das Ausprobieren diverser Lehrer, ein Stipendium, eine Gesangsausbildung, die Arbeit als Sänger in den Chören mehrerer Opernhäuser und solistisch zählen dazu. Das Yoga begleitete mich bereits mehr und minder sporadisch auf diesem Weg. Das alles waren spannungsreiche Etappen, die immer wieder von der Auseinandersetzung mit Stimmmaterial, Talent und Karrierechancen begleitet waren. Immer war ich mit dem hohen Anforderungsprofil und dem Streben nach Qualität befasst. Das Kundaliniyoga bot mir erstmals einen Einsatz der Stimme ohne all den Druck. Erst mit den Auflagen der Coronazeit kehrte eine Ruhe ein, in der ich Gelegenheit hatte einfach zu singen, wie es mir gut tat und damit zu dem zurück zu finden, was mich als Kind am Singen so bannte. Heute weiß ich, dass jeder Mensch einen Naad hat. Er sitzt wie ein eigenständiges Organ in uns und wird von den inneren und äußeren Schwingungen in Vibration versetzt. Es sind nicht die Ohren, mit denen wir hören. Es ist dieser Teil in uns, der uns erlaubt Schichten zu durchtauchen, in denen wir Erfahrungen machen die so innig sind, dass wir es mit Worten kaum beschreiben können und ihn nur als Erfahrung erleben können, die wir wiederholen wollen.